BILD: UNSPLASH/ERIC NOPANEN
„Musik hat ein ganz besonderes therapeutisches und heilsames Potenzial. Das können wir nutzen, um unseren Körper bei der Heilung zu unterstützen. Wenn etwa negative Emotionen und Stimmungen diese Heilkräfte blockieren, kann Musik helfen, sie in positive umzuwandeln. Bei Musik, die Spaß oder Freude macht, wird besonders viel Dopamin ausgeschüttet. Das ist ein Botenstoff, mit dem sich das Gehirn auch jung hält. Das Gehirn von Amateur-Musikern und -Musikerinnen ist vergleichsweise jünger.
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Bild: Nils Westra
Musik kann so dazu beitragen, neurodegenerativen Krankheiten, wie Alzheimer, vorzubeugen. Musik kann auch Schmerzen während medizinischer Eingriffe reduzieren. Bei chronischen Schmerzen ist die Studienlage jedoch längst nicht so dicht, wie ich mir das wünsche. Das liegt teilweise daran, dass die pharmazeutische Forschung kein besonderes Interesse daran hat, Geld zu investieren. Dabei kann Musiktherapie auch bei Depressionspatienten Wunder wirken und einen kleinen Durchbruch schaffen.
Musik kann auch helfen, Resilienzen aufzubauen. Viele Menschen fühlen sich von traurig klingender Musik verstanden und nicht mehr allein mit ihrem Problem. Das kann dabei unterstützen, sich auszuheulen und sich danach wieder besser zu fühlen. Ein wichtiger Tipp für depressive Patienten: Man sollte, wenn es einem gut geht, eine Playlist zusammenstellen, die mit trauriger Musik anfängt und mit Musik in der Stimmung endet, in die man kommen will, also eher ermutigend, fröhlich oder aktivierend.“
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Dieser Artikel erscheint zusammen mit weiteren Texten dazu, was Musik bewegen kann, auch in der neuen Ausgabe des enorm Magazins. Darin geht es unter anderem um das Thema Musik. Wir fragen: Festivals, Streaming, Tropenholz. Wie nachhaltig ist die Musikindustrie?